IM 70.3 Budapest | Knappes Finish um den Sieg endet auf Platz 2

Hallo liebe Leser,

Ungarn kann auch Triathlon! Das ist mein Fazit vom vergangenem Wochenende. Mittwochfrüh sind mein Betreuer Jan, meine Mutter und ich die knappen 1000km mit meiner Team Sport For Good Mercedes V-Klasse von Darmstadt nach Budapest angereist. Ohne Probleme kamen wir relativ entspannt in Ungarns Hauptstadt an. Donnerstag und Freitag gab es noch ein paar lockere Trainingseinheiten bevor es am Samstag ab 9 Uhr mit dem Rennen losgehen sollte.

 

Fast Perfekter Auftakt

Geschwommen wurde in einem Seitenarm der Donau am Kopaszi Gat, einem Park südlich vom Stadtzentrum. Mit 23 Grad Wassertemperatur war das Tragen eines Neoprens verboten. Als guter Schwimmer kein Problem für mich. Ein Landstart mit breiter Startzone war wie gemacht für mich, sodass ich einen super Auftakt erwischte und als Zweiter an der ersten Boje vorbei schwimmen konnte. Auf den darauffolgenden 1800m verlor ich leider meine gute Ausgangsposition und entstieg dem Wasser am hinteren Ende der Spitzengruppe mit einer knappen halben Minute Rückstand auf den Ersten. Also alles in Rahmen und so wie ich es auch erwartete hatte. Zwei Wochen zuvor hatte ich mir beim Krafttraining eine Zerrung der beiden Bizepssehnen zugezogen, aufgrund dessen war ich mir bewusst, dass mein Schwimmniveau noch nicht ganz bei 100% war.

 

Entscheidung auf dem Rad

Auf dem Rad versuchte ich sofort Druck auf die Pedale zu bringen. Ich schloss die Lücke zum Ersten relativ schnell. Mein Radtraining in den vergangen Wochen verlief so ausgezeichnet, dass mein Selbstvertrauen in der zweiten Disziplin recht hoch war. Nach knapp 18 km übernahm ich die Führung, leider mit allen Favoriten im Schlepptau. Gefahren wurden 2 Runden entlang der Donau, am Parlament vorbei, über die berühmte Kettenbrücke hoch zum Burgpalast. Absolut spektakulär aber teilweise auch sehr haarig bedingt durch die vielen Schlaglöcher und die zahlreichen 180 Grad Kurven. Keine 10 Kilometer später attackierte dann der spätere Sieger aus Frankreich ITU Langdistanzweltmeister Bertrand Billiard, der für seine Radstärke bekannt ist. Da ich bis dahin alleine für Tempo sorgte, musste ich ihn fahren lassen, um mich nicht komplett aufzureiben. Mittlerweile stiegen die Temperaturen auf jenseits der 30 Grad an und neben einem konstanten Pacing lag mein Fokus auch auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung. So fuhr ich die darauffolgenden 60km komplett an zweiter Position und versuchte den Abstand zu Bertrand nicht ganz zu groß werden zu lassen.

 

Nach und nach wurde der Rattenschwanz hinter mir kleiner. Schlussendlich konnten mir nur noch 3 Athleten folgen. An den Wendepunkten sah ich, wie die starken Läufer Rana, Tutukin oder auch Clarke weiter Boden verloren. Daher versuchte ich die Leistung auf den langen Geraden immer zwischen 320-340 Watt dauerhaft oben zu halten auch auf die Gefahr hin, dass meine unmittelbare Gefolgschaft weiterhin davon profitierte.

 

In der zweiten Radrunde war dann höchste Konzentration gefragt. Ich musste zahlreiche Pulks mit Altersklassenathleten überholen, die sich teilweise mitten auf der Fahrbahn bewegten. Ob das an dem neuen Rollingstart System (kein Massenstart, es werden alle 5 Sekunden jeweils 10 Athleten auf die Strecke geschickt) lag, kann ich nicht beurteilen. Es war definitiv zu voll auf dem Kurs um ein sicheres Radfahren zu gewährleisten.

 

Rennen im Glutofen

Ich kam dann mit einem Rückstand von 3,5 Minuten auf Billiard in die Wechselzone. Gleich zu Beginn gesellte sich der Ungare David Hanko dazu, der auf den ersten 3km die Pace vorgab. "Schön", dachte ich mir. "Erst den kompletten Radpart an meinem Hinterrad kleben und dann beim Laufen das Tempo hochziehen." So liefen wir konstant bei knapp 3.25-30 pro Kilometer und die Außentemperaturen kletterten weiter nach oben. Geschätzte 35 Grad sollen es gewesen sein und es war kein Schatten in Aussicht. Am Ende der ersten von vier Laufrunden platzte dann Hanko und ich lief meinen Stiefel einfach weiter. Das meine Laufform gut ist, konnte ich schon bei der Challenge Heilbronn mit der schnellsten Zeit unter Beweis stellen. So machte ich Schritt für Schritt Boden auf Bertrand gut. Nach 10km waren es nur noch 2 Minuten Rückstand und nach 15km knapp 1 Minute. In der letzten Laufrunde musste ich jedoch mein Tempo drosseln. Die Hitze setzte mir derart zu, dass ich mich an jeder Verpflegung mit Wasser und Eis runterkühlen musste. Das kostete Zeit und so reduzierte ich zwar weiterhin mein Defizit, aber mit 35 Sekunden Vorsprung rettete sich Bertrand als Erster ins Ziel.

 

Nichts desto trotz bin sehr glücklich mit dem Resultat. Mit der Zweitschnellsten Rad- und der Drittschnellsten Laufzeit war der Wettkampf ein gelungener Formcheck für mein Sommerhighlight, dem IRONMAN Copenhagen. Jetzt heißt es ein paar Tage regenerieren, um dann in den finalen Trainingsblock für Dänemark einsteigen zu können.

 

Ergebnisse:

1. Bertrand Billiard (FRA) 3:41:11 (24:38 - 01:57:06 - 01:15:50)

2. Horst Reichel (GER) 3:41:46 (23:47 - 2:01:31 - 01:13:04)

3. Ivan Tutukin (RUS) 3:43:05 (23:24 - 02:05:38 - 01:10:42)

 

Vielen Dank weiterhin für Euer Interesse!

 

Bis bald,

Euer Horst

 

Fotocredit: Darren Wheeler




Neuer Partner - Reichel läuft HOKA One One

Darmstadt, den 29.01.2019 Der Därmstädter Profi Tritahlet, IRONMAN und IRONMAN 70.3 Sieger Horst Reichel, wird in dieser Triathlonsaison von der Premiumlaufschuhmarke HOKA One One unterstützt. HOKA One One wurde 2009 von den französischen Langstreckenläufern Jean Luc ... Mehr lesen

Horst Reichel Triathlon Coaching

Wie schon in der Vergangenheit biete ich auch für die kommende Saison ein Triathlon-Coaching Paket für eine Handvoll Athleten an. Das Coaching ist für alle Leistungsklassen geeignet - vom Einsteiger bis zum ambitioniertem Altersklassenathleten. Profitiere dabei von me ... Mehr lesen

27. SWB Energie und Wasser Bonn-Triathlon | Sieg beim Klassiker

Hallo zusammen, nach etwas längerer Abstinenz melde ich mich wieder mit einem Blog-Eintrag zurück. Nach einer umfangreichen und vor allen Dingen intensiven Trainingsphase hinblickend auf den IRONMAN Frankfurt, war es Zeit wieder Wettkampfluft zu schnuppern. So verschlug es ... Mehr lesen

Gelungener Saisonstart | Start-Ziel Sieg in Forst

Am vergangenem Wochenende konnte ich beim Klassiker in Forst, dem Heidesee Triathlon, mit einem Start-Ziel-Sieg einen gelungenen Start in die Saison hinlegen. Mit Leder, Stadler, Bracht, Kienle, Hellrieger, Doc Hörner u.v.a. haben sich schon in der Vergangenheit zahlreiche T ... Mehr lesen

Reichel unterschreibt bei GIANT Deutschland

Ab sofort wird der 35 jährige Profitriathlet Horst Reichel, seinesgleichen Sieger des IRONMAN Schwedens 2014, mit Rädern der GIANT Deutschland GmbH ausgestattet. "Ich freue mich riesig auf die Kooperation mit GIANT. Für mich ist das Trinity Advanced Pro mit seinem ausgeklüge ... Mehr lesen

IRONMAN Copenhagen Vorbericht

Am Sonntag ist es endlich soweit: Mein Sommerhighlight der IRONMAN Copenhagen ist endlich zum Greifen nahe. Die letzten Trainingwochen verliefen nach wie vor ausgezeichnet und auch mein Antesten beim IM 70.3 Budapest vor drei Wochen war mit Platz zwei ein guter Fingerzeig Rich ... Mehr lesen

Reichel in Budapest am Start

Hallo zusammen! Nach dem Erfolg mit Platz 3 bei der Challenge Heibronn habe ich die Zeit genutzt um einen großen Trainingsblock zu absolvieren. Dies war wichtig, da ich hinblickend zu meinem Sommerhighlight dem IRONMAN Copenhagen Ende August so langsam auch langdistanzspezifis ... Mehr lesen

Platz 3 Challenge Heilbronn | Deutsche Meisterschaft

  Hallo zusammen, mein letzter Blogeintrag liegt eine ganze Weile zurück. Daher ist es wieder Zeit für ein kleines Update.  Das vergangene Wettkampfwochenende war wieder einmal sehr ereignisreich. Platz drei bei der Challenge Heilbronn, welche auch gleichzeitig die deutsc ... Mehr lesen

Reichel setzt auf 2XU

Der 33 jährige Profitriathlet und Sieger des IRONMAN Schweden wird ab diesem Jahr mit der australischen Premiummarke 2XU in den Bereichen Neopren, Schwimmanzüge und Schwimmbrillen ausgestattet. "Ich freue mich sehr mit dem schnellsten Neoprenanzügen im Triathlon unterwegs s ... Mehr lesen

IRONMAN 70.3 Monterrey | DNF

Hallo zusammen! Es sind nun ein paar Stunden nach meinem Rennausstieg vergangen und ich habe endlich die Zeit gefunden einige Zeilen darüber zu schreiben. Aber dazu möchte ich gerne ein wenig ausholen: Nach dem guten Finish in Dubai beschlossen mein Trainer und ich die gut ... Mehr lesen

Challenge Dubai | Reichel mit Platz 13 zweitbester Deutscher

Bei der am vergangenem ausgetragenen Challenge Dubai konnte ich in einem absoluten Weltklassefeld mit einem soliden dreizehnten Platz den Saisoneinstand feiern. Siebzig männliche Profis kämpften dabei bei dem ersten von drei Wettkämpfen um das mit einer Millionen Dollar dotier ... Mehr lesen

Reichels erster Ironman Sieg | „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“


Zwei Siege | Reichel feiert in Frankfurt, Bock im Münsterland

Mit einer beeindruckenden Leistung sicherte sich Horst Reichel zum zweiten Mal den Sieg beim Frankfurt City Triathlon und distanzierte seine Konkurrenz um sechs Minuten. Für ihn war es eine gelungene Generalprobe vor dem Ironman Schweden in zwei Wochen. Sein Team-Kollege Niclas ... Mehr lesen

Neuer Support | ROTOR Power für das POWER HORSE Triathlon Team

Dass Hochleistungstraining mittlerweile eine eigene Wissenschaft darstellt, ist nichts Neues und auch die Profis des POWER HORSE Triathlon Teams gehen ständig neue Wege, um Training und Leistung auf ein neues Level zu heben. Eine Partnerschaft mit ROTOR und die Nutzung der Leis ... Mehr lesen

Neue Partnerschaft | Mercedes-Benz unterstützt POWER HORSE Triathlon Team

Das POWER HORSE Triathlon Team wird ab sofort von der Stuttgarter Automobilmarke Mercedes-Benz unterstützt. Die Athleten des Teams werden den Stern während den Wettkämpfen auf der Stirnfläche ihrer Zeitfahrhelme tragen. Mit Mercedes-Benz wird das Sponsoren-Portfolio des POW ... Mehr lesen

Challenge Fuerteventura | Reichel Dritter, Bock Fünfter

Einen Saisonauftakt nach Maß legte Horst Reichel bei der Challenge Fuerteventura hin. Mit einem sehr ausgeglichenen Rennen und starken Leistungen in allen drei Disziplinen behauptete er sich in einem Feld europäischer Spitzenathleten. Neuzugang Niclas Bock belegte in seinem er ... Mehr lesen

Pro Power Week: Gelungene Premiere auf Mallorca

Als vollen Erfolg bezeichneten alle Beteiligten die erste Pro Power Week, welche im März auf Mallorca stattgefunden hat. Dreh- und Angelpunkt für das gemeinsame Training des Power Horse Teams und den Camp-Teilnehmern war das Viva Blue Hotel im Norden der Baleareninsel. Neben d ... Mehr lesen

Reichel mit Verletzungspech in Arizona

Aufgrund einer Verletzung musste Horst Reichel den Ironman Arizona vorzeitig beenden. „Aus einer Verhärtung der rechten Oberschenkelrückseite hat sich im Verlauf des Radfahrens ein stechender Schmerz entwickelt der mich zur Aufgabe gezwungen hat“, berichtet der POWER HORSE ... Mehr lesen

Reichel siegt mit Streckenrekord trotz müder Beine

Kurzentschlossen ist Horst Reichel beim CelticMan Triathlon in Borken über die Sprintdistanz an den Start gegangen. Der POWER HORSE Athlet stellte sich nach einer harten und umfangreichen Trainingswoche dem Formtest und zeigte sich nach dem Rennen gleichermaßen zufrieden und e ... Mehr lesen

Erster Ironman-Sieg für Horst Reichel

Mit dem ersten Platz beim Ironman 70.3 Italy erfüllt sich Horst Reichel einen seiner großen Träume. Dafür musste sich der POWER HORSE Athlet vom Start bis ins Ziel gegen starke internationale Konkurrenz behaupten. Normalerweise ist das Schwimmen die Paradedisziplin von Hors ... Mehr lesen


  ZUM SEITENANFANG